Die Interessengemeinschaft Ostbahn e.V. (IGOB) ist ein kommunal getragener Verein der Kommunen mit Bezug zur Bahnstrecke Berlin–Kostrzyn und Institutionen wie der IHK Berlin, IHK Ostbrandenburg, Regionale Planungsstelle Oderland-Spree, Euroregion Viadrina und dem Landkreis Märkisch-Oderland.
Die IGOB wurde im Herbst 2020 neu gegründet, um eine nachhaltige Entwicklung und Zusammenarbeit in der Region entlang der Ostbahn zu fördern und gute Beziehungen ins Nachbarland Polen zu pflegen. Ziel ist die Stärkung der Region als Siedlungs- und Wirtschaftsstandort.
Bereits 2019 haben rund 60 Institutionen der Region die Seelower Erklärung zur Entwicklung der Ostbahn zwischen Berlin und Kostrzyn unterzeichnet. Sie trägt den Titel "Zurück in die Zukunft!"
Fotos: Toralf Schiwietz
Am 4./5. September 2023 konnte die am Westufer zusammengebaute neue Brücke schließlich über die Oder in ihre Zielposition geschoben werden.
Die über 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke zwischen Küstrin-Kietz und Kostrzyn wird bis Ende 2022 durch einen modernen Neubau ersetzt. Dieser ist zweigleisig ausgelegt, obwohl im Oderland ein zweites Gleis noch fehlt. Zugleich kommen innovative Baustoffe zum Einsatz: Die Tragseile der 260 Meter langen Netzwerkbogenbrücke sind aus Carbon gefertigt.
Foto: Matthias Lubisch
Foto: Peter Grenz
Die Grundsteinlegung erfolgte am 17. November 2021 in Anwesenheit von Ministerpräsident Dietmar Woidke.
Nach im September 2022 gemeldeten Bauverzögerungen soll die Brücke nunmehr im Jahr 2024 fertiggestellt sein. → Mehr zum Bauprojekt von der DB
Foto: Toralf Schiwietz
Zwischen Berlin und Müncheberg wird die NEB ab Dezember 2024 neue batterieelektrische Fahrzeuge einsetzen und damit nicht mehr nur jede Stunde, sondern im Halbstundentakt fahren. Die neuen Züge werden mit WLAN, Steckdosen und USB-Ladebuchsen ausgestattet sein.
Beim Treffen von Spitzenvertretern beider Länder im Februar 2023 bekräftigte Ministerpräsident Woidke gegenüber dem Bund, dass zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung der Ostbahn RB 26 schnellstmöglich umgesetzt werden müssen und dafür mehr Rückenwind von der Bundesregierung erwartet wird. Er wies auf den Engpass bei der RE 1-Strecke und die Notwendigkeit hin, verlässliche Entlastungsstrecken zu schaffen.
Infrastrukturstaatssekretär Genilke machte auf zahlreiche positive ökonomische, soziale und ökologische Effekte der Ertüchtigung der Ostbahn aufmerksam. "Jetzt ist der Bund gefragt", verlangte er, "diesem Vorhaben den entscheidenden Anschub zu geben."
Der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments hat am 13. April 2023 Leitlinien zum Aufbau eines transeuropäischen Verkehrsnetzes beschlossen; die Ostbahn ist darin Teil einer europäischen Verkehrsachse. Dies teilte Dr. Christian Ehler MdEP mit. Die Liste ist nun Verhandlungsgrundlage zwischen EU-Parlament und EU-Rat über die Finanzierung der Bahnverbindungen.
Die Ostbahn soll aus Sicht der Länder Berlin und Brandenburg und ihres Verkehrsverbunds VBB durchgehend zweigleisig, elektrifiziert und für 160 km/h ausgebaut werden. Eine dazu beauftragte Studie wurde am 6. November 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie unterstreicht, dass der Ausbau technisch machbar und verkehrlich sinnvoll ist
In einem Stufenplan wird vorgeschlagen, die Infrastruktur in zwei Phasen auszubauen: bis 2036 (wenn der nächste Verkehrsvertrag in Kraft tritt) die Elektrifizierung mit drei zweigleisigen Begegnungsabschnitten, im Anschluss dann den weiteren Ausbau bis zum Zielzustand. Die Kosten werden auf 1,2 bis 1,3 Mrd. Euro geschätzt.
Das Kabinett des Landes Brandenburg bestätigte Ende November 2022 den "Entwicklungskorridor Ostbahn" als wichtiges Schlüsselvorhaben im Rahmen der Regionalentwicklungsstrategie des Landes.
Im Sommer 2023 legte die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg eine umfassende "Regionsbezogene Territoriale Folgenabschätzung Ostbrandenburg-Westpolen am Beispiel grenzüberschreitender Schienenverbindungen" in der Endfassung vor.
Die Regionen Oderland und Märkische Seen wurden im Dezember 2022 erneut für fünf Jahre als LEADER-Regionen bestätigt.
Die Ostbahn stärkt die regionale Wirtschaftsentwicklung. Sie schafft Arbeitsplätze entlang der Strecke ebenso, wie sie ein Wohnen mit guter Anbindung ermöglicht. Das ganz große Glück für alle Menschen: lebenswertes Wohnen und ortsnahes Arbeiten!
Schnell nach Berlin oder Kostrzyn und von dort wieder nach Hause: Kurze Fahrzeiten und dichte Zugfolgen bedeuten bedarfsgerechte und zugleich umweltfreundliche Mobilität.
Das eine geht nicht ohne das andere. Die Ostbahn verzahnt die ländlichen Regionen mit den verdichteten Räumen um Berlin, aber auch um Gorzów Wielkopolski.
Die Ostbahn entlastet die Straßen vom Güterverkehr, zugleich bietet sie Berufspendlern eine bequeme Auto-Alternative.
Über die "Seelower Kurve" besteht eine Verbindung zwischen RE 1 und Ostbahn, das ermöglicht einen flexiblen, störungstoleranten Betrieb beider wichtigen Bahnstrecken.